Teresa Burga: Aleatory Structures

Seit den 1960er Jahren erweist sich die peruanische Künstlerin Teresa Burga (*1935 in Iquitos, Peru) als detailgenaue Protokollantin der zeitgenössischen gesellschaftlichen Verhältnisse. Ihr umfangreiches Œuvre umfasst sowohl Gemälde und Environments, die der Pop Art zuzuordnen sind, als auch konzeptuelle Zeichnungen und Objekte sowie kybernetische Installationen. Der verbindende Faktor in diesem medial und formal-ästhetisch breiten Spektrum ist das konsequente Bestreben der Künstlerin, komplexe gesellschaftliche Strukturen ebenso sichtbar zu machen wie die Möglichkeit des Einzelnen zu selbstbestimmtem Handeln. Dabei erachtet die Künstlerin den Austausch von Informationen und deren Kontextualisierung als entscheidend, da diese zu Mündigkeit und aktiver gesellschaftlicher Partizipation befähigen können. In ihrer künstlerischen Praxis war Burga als weibliche Vertreterin der lateinamerikanischen Kunst vielfach ihrer Zeit voraus. Die politischen Umstände in ihrem Heimatland Peru, das lange Zeit unter einer Militärdiktatur und schweren ökonomischen Krisen litt, brachten mit sich, dass Burga von der lokalen ebenso wie von der internationalen Kunstszene weitgehend isoliert blieb. Die Retrospektive ist die erste Einzelausstellung der Künstlerin in der Schweiz. Ausstellung und Katalog werden in Kooperation mit der Kestner Gesellschaft Hannover realisiert.
Herausgeber
Heike Munder
Raphael Gygax
Autoren
Heike Munder
Dorota Biczel
Julieta González
Kalliopi Minioudaki
Cristiana Tejo
Jorge Villacorta
Miguel A. López
Deutsch / Englisch
ISBN: 978-3-03764-526-0
Mai 2018
Hardcover, 208 x 272 mm
288 Seiten
Abbildungen: 159 Farbe / 40 s/w
Grafik: Studio Marie Lusa
Erschienen bei JRP|Ringier