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Collection Bites – Leckerbissen aus unserer Sammlung

Collection Bites: Trailer

Wir freuen uns, euch heute unser neues Videoformat «Collection Bites» zu präsentieren!

In «Collection Bites» treffen Persönlichkeiten aus Popkultur, Musik, Politik, Sport und dem Sozialen auf ein Werk aus der Sammlung des Migros Museum für Gegenwartskunst. «Collection Bites» gibt Raum für unkonventionelle Interpretationen und persönliche Interaktionen mit Kunst. Aus dem Aufeinandertreffen entstehen kleine Leckerbissen, die in wenigen Minuten einen einzigartigen Einblick in die vielseitige Sammlung des Museums geben.

  • Episode 1: Anna Rosenwasser meets Guerilla Girls
  • Episode 2: Knackeboul meets Sylvie Fleury

Weitere Episoden sind bereits in Arbeit. Wir halten euch auf dem Laufenden und wünschen euch bis dahin viel Spass beim Eintauchen in unsere Sammlung!

Anna Rosenwasser meets Guerilla Girls

Collection Bites: Anna Rosenwasser meets Guerilla Girls

Die LGBTQ-Aktivistin, Polit-Influencerin und Moderatorin Anna Rosenwasser trifft auf die Guerilla Girls, ein anonym agierendes, feministisches Künstlerinnenkollektiv, das sich dem Kampf gegen Sexismus und Rassismus in der Kunstwelt verschrieben hat. Ähnlich wie die Guerilla Girls, arbeitet auch Anna in ihrem Aktivismus mit politischen Botschaften und Memes, die zum Nachdenken anregen und die sie im digitalen Raum geschickt zugunsten von Ermächtigung einsetzt.


Die Guerilla Girls formierten sich 1985 als Reaktion auf die Ausstellung International Survey of Recent Painting and Sculpture im MoMA in New York, in welcher weniger als 10 Prozent aller präsentierten Kunstschaffenden weiblich und die grosse Mehrheit weiss waren. Aufgebracht über solch ungleiche Repräsentation, erklären die Guerrilla Girls es sich seither zum Ziel, mit ihren «Guerillataktiken» auf patriarchale und rassistische Ausgrenzungsmechanismen in Kunst und Kultur aufmerksam zu machen. Mit Gorillamasken und unter dem Deckmantel von Pseudonymen verstorbener Künstlerinnen wie Frida Kahlo oder Käthe Kollwitz agiert die Gruppe mit Humor, Provokation und Protest. So plakatierten sie beispielsweise auffällige Poster im öffentlichen Raum, um ihre Anliegen zu artikulieren. Ironisch überspitzt kombinieren sie dabei entlarvende Slogans mit Illustrationen aus der Kunstgeschichte und statistischen Daten, die sie in der Regel selbst erheben. Während die Guerrilla Girls in den ersten Jahrzehnten mehrheitlich aus dem Off agierten, arbeiten sie nun längst innerhalb des Kunstsystems, weiterhin ihrem Ziel treu bleibend, den Institutionen mit einer «Kunst des schlechten Benehmens» («Art of Behaving Badly») einen Spiegel vorzuhalten, um Veränderungen anzustossen.


Das Werk der Guerilla Girls ist unter 1400 anderen Werken Teil der Sammlung des Migros Museum für Gegenwartskunst.

Knackeboul meets Sylvie Fleury

Collection Bites: Knackeboul meets Sylvie Fleury

Rapper, Beatboxer, Entertainer und Aktivist Knackeboul trifft auf Sylvie Fleurys First Spaceship on Venus (1995).


Als kritischer Geist hinterfragt Knackeboul in seinem vielseitigen Schaffen die Welt, wie sie sich um ihn herum präsentiert, denkt über Utopien nach und fragt konsequent nach der Wahrheit. Dabei scheut er nicht davor auch auf Irritationen hinzuweisen und Machtverhältnisse in den Blick zu nehmen. In seiner Konfrontation mit Sylvie Fleury's Werk stellt er die Rakete sowie patriarchale Verhältnisse förmlich auf den Kopf.


Die Schweizer Künstlerin Sylvie Fleury beschäftigt sich in ihren Installationen, Skulpturen und Mixed-Media-Arbeiten eingehend mit Symbolen der Konsum- und Popkultur, die unsere Bedürfnisse und Verhaltensweisen prägen. Indem sie männlich konnotierte Eigenschaften wie Draufgängertum, Eroberungsgeist, technische Versiertheit oder Dominanz als weiblich zu lesende Eigenschaften darstellt, spielt Fleury schonungslos und subversiv mit den Mechanismen des materialistischen Begehrens und der Konstruktion von Werten. Auch mit dem «Raumschiff» fordert sie die Macho-Künstlergeste heraus und interpretiert das hochpolierte, mit Männlichkeit assoziierte Objekt der Rakete zur weiblichen Domäne um. Aus den Lautsprechern der Skulptur erklingen Songs amerikanischer Frauen-Popbands der 1960er Jahre. Mit dem Titel First Spaceship on Venus wird zudem die gleichnamige deutsch-polnische Science-Fiction-Filmproduktion aus dem Jahr 1960 zitiert. Zur Zeit des Kalten Krieges wurde in diesem Film über die Erforschung des Weltraums und nukleare Katastrophenszenarien spekuliert.


Sylvie Fleurys Werk ist unter 1400 anderen Werken Teil der Sammlung des Migros Museum für Gegenwartskunst.


Knackebouls Song, der vom Fleurys Werk inspiriert und im Rahmen des Projekts entstanden ist, heisst «Ragete» und kann hier gehört werden.