Liz Magor
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Die kanadische Künstlerin Liz Magor (*1948) zählt in ihrem Heimatland zu den einflussreichen zeitgenössischen Bildhauerinnen. Ihre Arbeiten, die sie seit den 1970er Jahren entwickelt hat, dienten einer ganzen Generation jüngerer Kunstschaffender als Referenz. Im Zentrum ihres Schaffens steht die Produktions- und Wertschöpfungskultur sowie die damit verknüpfte ambivalente Beziehung des Menschen zu Konsumgütern. Die retrospektiv angelegte Ausstellung fokussiert auf Skulpturen und Installationen, welche die Künstlerin in den letzten drei Jahrzehnten in ihrem Atelier in Vancouver schuf. Die allegorischen Bildwelten aus gefundenen Alltagsobjekten hinterfragen die idealisierten Naturvorstellungen der modernen Gesellschaft und zeigen die Mechanismen von Begehren und Sucht auf. Kunsthistorisch betrachtet, ist Magors Position aufgrund ihrer jahrzehntelangen Auseinandersetzung mit der materiellen Dingwelt sehr eigenwillig und deren Resonanz in der Kunstwelt einzigartig: Die mit akribischer Sorgfalt gefertigten sockellosen Skulpturen besitzen in ihrer Materialität eine geradezu physische Wirkungskraft. Im Kontext des «material turn», der die jüngere Kunstproduktion sowie die Geistes- und Kulturwissenschaften in den letzten Jahren prägte, erscheint Magors Werk heute aktueller denn je. Das Migros Museum für Gegenwartskunst zeigt die erste umfassende Ausstellung von Liz Magors Œuvre in der Schweiz.
Die Ausstellung im Migros Museum für Gegenwartskunst wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Kunstverein in Hamburg konzipiert und wird in Partnerschaft mit dem Musée d’art contemporain de Montréal und der Vancouver Contemporary Art Gallery durchgeführt.